Sonderausstellung im Natur Aktiv Museum Oepfershausen: „Es liegt was in der Luft! Die wunderbare Welt der Fermentation“
28 April - 27 Oktober
Sonderausstellung im Natur Aktiv Museum Oepfershausen: „Es liegt was in der Luft! Die wunderbare Welt der Fermentation“ vom 28. April bis 27. Oktober 2024
Mikroben, Bakterien und Hefepilze sind die ersten Lebensformen der Erde. Man kann sich das auch so vorstellen: Sie sind die Gastwirte im Gasthaus „Erde“ und bereiten alles für die kommenden Gäste, wie Pflanzen, Pilze, Tiere vor. Und sie sind die letzten, die aufräumen, wenn alle gegangen sind.
Auch auf und in unserem Körper wohnen viele von Mikroben, Bakterien und Hefepilzen. Die meisten von ihnen sind äußerst nützlich und sogar für unser Überleben unentbehrlich. Die Wissenschaft nennt diese Gemeinschaft „Mikrobiota“. Alle Mikrobiota sind zehnmal so zahlreich wie unsere Körperzellen und machen etwa 2 kg unseres Körpergewichtes aus.
Die Mikrobiota spielt eine wichtige Rolle für unsere seelische und körperliche Gesundheit. Sie steht an vorderster Stelle und sagt unserem Immunsystem, wann und wie dieses eingreifen muss.
Wir Menschen sind oft schlechte Gastgeber, weil uns die Mikrobiota eigentlich relativ egal ist. Wenn es uns gut geht, funktioniert ja die Mikrobiota. Nur wenn unsere körpereigenen Bakterien bei der Bekämpfung von Viren und anderen Erregern versagen, treten unsere weißen Blutkörperchen in den Krieg. Wird unsere Mikrobiota dann schwach, werden wir krank!
Vielleicht sollten wir die Willkommenskultur zu unseren unsichtbaren Gästen überdenken. Dabei spielt die Fermentierung als jahrtausendalte Form der Lebensmittelkonservierung eine herausragende Rolle. Denn Fermentierung verbessert die Verdaulichkeit unserer Nahrungsmittel. Fermentierte Lebensmittel sind reich an Milchsäurebakterien und pflegen, nähren und erneuern unser Verdauungssystem. Bei der Fermentierung werden neue Vitamine geschaffen oder die Anzahl der Vitamine um ein Vielfaches erhöht. Es geht noch weiter: Fermentation hebt zum Teil die Wirkung schädlicher Substanzen auf: Im Gemüse verringert sie den Nitratgehalt und baut Pestizide ab.
Wenn wir etwas fermentieren, übernehmen wir die Rolle des Türstehers, der unerwünschte Mikroorganismen abweist und nur die reinlässt, mit denen eine Blubberparty garantiert abgeht. Überzeugt? Dann lasst es blubbern!
Was dabei genau passiert, welche Microben für uns willkommen sind, mit welchen fermentierten Lebensmittel wir täglich Kontakt haben versuchen wir in der Ausstellung zu beantworten.
Natürlich wieder mit Workshop, Familiennachmittagen und Ferienprojekten.